---13.5.2018
Doch das Wetter macht keine Pause, es bleibt weiter wunderschön und warm: 30°C. Der letzte Ort Lettlands Ainaži vor der estnischen Grenze hat zwar sicherlich schon bessere Zeiten gesehen (etwas verfallene Häuser, in Google gelistete Restaurants, die es nicht mehr gibt), dafür bietet er einen wunderbar ruhigen asphaltierten freien Stellplatz, ca. 300 m vom fast menschenleeren Strand entfernt. Auch der 650 m lange Steinwall, der die Grenze zwischen Estland und Lettland markiert, ist fußläufig erreichbar. Und – zurück zur Hauptstraße, der Verbindungsstraße zwischen Riga und Tallinn, einen besonders günstigen Laden für Alkoholika.
Impressionen aus Ainaži.
---12.-14.5.2018
An Bruders Geburtstag haben wir genügend in Kultur gemacht. Jetzt zieht uns die Natur wieder in ihren Bann. 40 km tiefer im Naturschutzgebiet präsentiert der AraĮkans Campings nahe Cēsis nicht nur eine super Idylle, sondern auch eine ausgesprochen gute Ausstattung, hervorragende Stellplätze und eine himmlische Ruhe. Die beiden Seen verlangen Boots-, die weitere Umgebung Roller- und die nähere Wandertouren. Das WiFi ist schnell, der Handymast sichtbar und damit das Netz top, die Sanitäranlagen und Spüleinrichtungen die besten seit Deutschland. Eine gelungene Basis für weitere Aktivitäten.
Der Montag verlangt wieder ein wenig Kultur. Der Roller kurvt uns zunächst zu den roten Sandsteinklippen kurz vor Cēsis. D.h. er sollte, denn er fährt uns bis fast in die Stadt, dann zurück, die 300 m Schotterpiste um Ziel verlängert er auf 3 km zu einem Picknickplatz an der Gauja, der aber nur 2 km von der Straße entfernt ist. OK, die fehlenden Hinweisschilder abseits der geteerten Straße müssen durch Intuition und Beobachtungsgabe ersetzt werden. Die von der Gauja vor vielen vielen Jahren frei gewaschenen Sandsteinformationen möchten dann doch noch von uns entdeckt werden – versüßen uns unsere lange Suche durch eine Durst löschende Trinkwasserquelle kurz vor dem Ziel. Denn 26 °C in Motorradkleidung bedeuten Flüssigkeitsverlust während der Fahrt. Das kühle Nass kann offenbar bedenkenlos verzehrt werden, denn allein 3 Letten holen von der Quelle in riesigen Plastikbehältern Nachschub für ihre Familien.
Die Stadt, die Burg und auch die anschließend besuchten Behausungen unserer Vorfahren aus dem 9./10. Jahrhundert, einer verfallenen Ruine aus dem Mittelalter und der Vorfahren aus der Steinzeit sind alle interessant aber nicht sehr imposant.
Morgen soll es weiter gehen nach Valmiera, wo Brita schon einmal an einer Partnerschule der Realschule Neunkirchen unterrichtete und dann weiter zur Ostseeküste. Das bisher ausgesprochen schöne Wetter plant jedoch eine Pause zu machen.
Impressionen aus Cēsis.
---11.5.2018
Der Gauja Nationalpark 40 km ostnordöstlich von Riga erwartet unseren Besuch. Direkt zu Beginn bietet die Kleinstadt Sigulda nicht nur Burg und neues Schloss, sondern auf dem Besucherparkplatz auch einen ruhigen Stellplatz – nachdem die motorisierte Dorfjugend ins Bettchen muss. Es ist Alles 2 Nummern kleiner als bisher und eigentlich dadurch liebenswerter. Die restaurierte Burgruine von Sigulda gewährt herrliche Ausblicke über das Tal des Flusses Gauja mit gegenüber liegender früher einmal feindlich gesinnter Burg Turaida.
Der Stadtkern irritiert seine Besucher, da er als solcher wegen der vielen Parks, Waldinseln und Grünflecken nicht erkennbar ist. In der Nähe des Bahnhofs gibt es 2 Restaurants, ein Café und einen Supermarkt, viel Grün und dementsprechend lange Wege – dennoch, das muss der Kern sein. Ein Restaurant reicht uns ja ...
Impressionen aus Sigulda.
---10.5.2018
Das CityCamp Riga bietet zu dieser Jahreszeit zwar nicht alle Funktionen (Wifi Password nicht erfahrbar), dafür verlangt es aber den vollen Preis. Dabei sind € 20.- für den ruhigen Platz 2 km von der Altstadt entfernt und mit voller V/E angemessen. Die Beliebtheit der lettischen Hauptstadt erkennt man auch an der Belegung des Platzes. Hier sind wir nicht allein, 30% der Plätze sind belegt. Einer davon von dem netten englischen Ehepaar, die wir auf dem freien Stellplatz Plateliai schon einmal trafen. Ein anderer von einer englischen Familie mit 2 Söhnen, die in einem 11 m Winnebago mit angehängtem Mini 1 Jahr durch den europäischen Kontinent touren. Die 12 und 14 Jahre alten Söhne werden (angeblich) selbst unterrichtet.
Die Stadt wird erwandert. Na gut – nicht ganz: zwischendurch chauffiert uns ein kleiner Elektrozug durch die Altstadt, die hauptsächlich zur Fußgängerzone deklariert ist. Etwas außerhalb schaukelt uns ein HopOnHopOffBus an den Sehenswürdigkeiten vorbei.
Dass Riga mit 700 000 Einwohnern die größte (Haupt-)Stadt des Baltikums ist, beweist es auch am Abend. Die quirlige Altstadt schenkt vielen Leuten einen schönen Tagesabschluss. Wobei wir den Altersdurchschnitt deutlich nach oben setzen. Sogar zu dieser Jahreszeit sind die vielen Restaurants zu 60% gefüllt. Wir finden ein kleines rustikales mit einer netten und sehr gut Englisch sprechenden jungen Dame als Bedienung. Wobei sie nicht nur die Sprache, sondern auch unsere Gestik und Mimik sehr gut zu deuten weiß: die Portionen sind für deutsche Rentner einfach zu üppig.
Impressionen aus Riga.
---8.-9.5.2015
Lettland ruft strak nach Norden. Kurz hinter der Grenze zwischen Litauen und Lettland lädt ein Picknikplatz an der Memele zur freien Übernachtung - mit Blick auf Burg Bauska.
Die kleine Stadt Bauska bietet darüber hinaus einen großen Supermarkt, ein niedliches Zentrum am Rathaus, eine Burg aus der Zeit des Deutschen Ordens und 10 km außerhalb das Rundāle Pils (Schloss Rundāle). Burg und Schloss laden nach einer ruhigen Nacht, in der nur das murmelige Rauschen des Flusses zu hören ist, zur Besichtigung.
Während der Deutsche Orden die Burg Bauska strategisch günstig auf der Halbinsel des Zusammenflusses von Memele und Mursa zur Lielupe erbaute, wurde das Barockschloss der Herzöge des Kurlandes auf dem platten Land hervor gezaubert.
Impressionen aus Bauska und Schloss Rundāle.