Spanien

 

18. – 20.5.2019   Sevilla

Die „Area Autocaravanas Sevilla“ lädt zur Übernachtung zentrumnah in Sevilla. Der Stellplatz ist zwar nicht sehr idyllisch (Teil des Abstellplatzes vieler PKWs einer Autoverladungsstation), dafür aber ruhig und fußläufig zum Zentrum.

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Der Fluss „Guadalquivir“ ist der einzige beschiffbare Fluss Spaniens und verbindet „Sanlúcar de Barrameda“ am Atlantik nördlich von Cádiz mit Sevilla und weiter mit Córdoba. Somit konnte Columbus seine 2. Amerikareise von Sevilla aus starten.

Die Stadt Sevilla gehört unserer Meinung nach mit Toledo zu den schönsten Städten Spaniens. Breite Straßen, viele Parks mit Orangenbäumen (deren überreife Früchte auf den Wegen liegen) und wenig (Plastik-)Müll, in der Altstadt „Santa Cruz“ gemütliche Gassen mit vielen einladenden Bars und Restaurants.

Der „Place de España“ ist einfach phänomenal. Der Platz zwischen dem Park „Parque de Maria Luisa“ und dem halb-elliptischen Bau des „Centro de Educación Vial de Sevilla“ überrascht uns am heutigen Sonntag mit einer besonderen Darbietung: der Vereidigung neuer Rekruten der spanischen Armee. Erst später, als alle neuen Vereidigten, das Sicherheitspersonal und die Absperrungen abgezogen sind, können auch alle Kachel-Bilder der spanischen Provinzen gewürdigt werden.

Zwischendurch verspricht der „Real Alcázar de Sevilla“ nach seiner fast vollständigen Umrundung gegen den Uhrzeigersinn historische Einblicke an seinem Eingang. Doch die über 200 m  lange Schlange an Eintrittswilligen (4 Personen nebeneinander) lässt uns unseren Eintritt auf morgen, Montag verschieben.

Es wartet ja schließlich noch die nächste große Sehenswürdigkeit auf uns – richtig die Kathedrale „Catedral de Sevilla“ also die „Catedral Metrpolitana de Santa Maria de la Sede“. Da finden heute am Sonntag etliche Gottesdienste statt, sodass sie nur in Teilen zu besichtigen ist – OK, akzeptiert.

Da wir relativ früh zurück sind am Womo, wird der Roller entladen und bringt uns in das süße Hügelstädtchen „Carmona“. Natürlich hat auch dieser Ort seinen Alcázar, allerdings hier nicht durch christliche Fürsten als Wohnsitz umgebaut, sondern als Ruine aus der Maurenzeit mahnt er von der höchsten Erhebung auf seine Erhaltung. Die aktuelle Kirmes des Ortes lädt noch zu einem Besuch. Der Unterschied zu unseren heimischen Kirmesveranstaltungen ist unerheblich, bis auf die bei uns fehlenden Flamencotänze, den Tango im Bierzelt und den Müll auf den Wegen.

Nach einem kleinen Absacker hinter der Kathedrale von Sevilla bringt uns der Roller wieder sicher ans Womo und am nächsten Morgen zum Alcázar. Mit einem Zweirad darf man hier fast Alles – auch in für PKW verbotene Zonen einfahren, zwischen den anderen Fahrzeugen überholen und vor roten Ampeln sich bis nach vorne zu einer gesonderten „Motors“-Zone durchwursteln.

Doch auch dies hilft nicht – die Schlange am Alcázar ist heute am Montagvormittag über 300 m  lang und damit für uns zu lang! Noch kurz die sagenumwobene Stierkampfarena von Sevilla betrachtet und dann Roller verpackt und auf Richtung Portugal.

Impressionen aus Sevilla und Carmona.

 

17. – 18.5.2019   Cádiz

Auf der Fahrt zum wichtigsten Amerika-Hafen Spaniens nötigt uns der südlichste Zipfel der iberischen Halbinsel einen Stopp ab. Das windumtoste „Tarifa“ ist bei Windsurfern und Kitern gleichermaßen beliebt. Unten im Ort an der Küste gibt es keinen Parkplatz für unser zweites Zuhause, also parken wir auf dem Busparkplatz oben an der Zufahrt zum Ort, bewundern zum wiederholten Male die Aussicht und decken uns im benachbarten Lidl mit Vorräten ein.

Stellplätze in und um Cádiz gibt es nur auf Parkplätzen. Unser Womo wählt den in „El Puerto de Santa Maria“ da dieses Städtchen gegenüber nicht touristisch erschlossen ist, einen lieblichen Stadtkern mit der „Basilika menor nuestra Señora de los Milagros“ bietet und eine Schiffsfahrt mit einem Katamaran zum Zielort erlaubt. Auch Brita genießt zunächst die Fahrt auf dem Zweirumpfschiff, bis wir den geschützten Kanal verlassen und die Bucht mit offenem Meerzugang queren. Ein Katamaran rollt zwar nicht wie ein Einrumpfschiff bei quer anlaufenden Wellen aber es schaukelt nicht weniger sondern eher mehr, da der eine Rumpf manchmal bereits auf dem anlaufenden Wellenkamm hoch oben thront während der andere noch unten im Wellental verweilt.

Für die Rückfahrt haben wir übrigens pures Glück, denn nach unserem Schiff fährt an diesem Tag kein weiteres mehr zurück – wegen der zu hohen Wellen. Dabei ist wunderbares Wetter und der Wind ist mit 6 – 7 Beaufort auch noch auszuhalten.

Cádiz selbst ist eigentlich eine Insel und war im Mittelalter gut befestigt – ein strategischer Hafen sowohl für die Araber als auch die Christen. Uns hat es zwar gut gefallen, wir empfanden es aber nicht als allzu spektakulär. Abgesehen davon vielleicht, dass die Krypta der Kathedrale unter dem Meeresspiegel liegt, was die hohe Luftfeuchtigkeit dort erklärt. Denn die Kirche selbst steht direkt an der Küste.

Impressionen aus Cádiz.

 

16. – 17.5.2019   Gibraltar

Eigentlich wollte uns das Womo-Navi auf den Stellplatz am Atlantik-Hafen von „La Línea de Conceptión“ führen, der für € 10.- eine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Doch bei der Einfahrt in den Ort entdecken wir auf der anderen Seite und natürlich am Mittelmeer einen Übernachtungsplatz für € 5.-. Der etwas staubige Platz ist ein Teil des Parkplatzes vom Stadion und liegt direkt am Strand „Playa de Santa Bárbara“.

Noch am Abend tragen uns unsere Füße nach Großbritannien, das sich hier gar nicht regnerisch, sondern warm, sonnig und – wie überall an der Küste – windig präsentiert. Es ist ungewohnt, dass man hier Souvenirs und auch Drinks nicht in €, sondern in zu begleichen hat.

Ebenso ungewöhnlich ist der Flughafen, dessen Start-/Landebahn quer vor den Berg teilweise ins Meer gebaut wurde. Jedes Mal, wenn ein Flieger startet oder landet wird die Zugangsstraße gesperrt, da sie diese Bahn mittig quert.

Am nächsten Tag möchte auch der Roller das südliche Britannien bewundern und entlässt uns an der Talstation der „CableCar“ zum zweit-höchsten Punkt von Gibraltar. Der bequeme Zugang zur schönen Aussicht ist schon teuer genug und wir schenken uns den zusätzlichen Besuch des botanischen Gartens. Die Entscheidung war richtig, denn die Berber-Affen besuchen uns freiwillig an der Bergstation.

Die anschließende Fahrt um die Halbinsel herum genießt der Roller ebenso wie wir. Durch dunkle, schmale und flache Tunnel führt die kleine Straße zum Südpunkt der Halbinsel, an der schmalen Südküste unterhalb des steilen Felsens entlang und weiter zurück zum Grenzübergang.

Impressionen aus Gibraltar.

 

8. – 16.5.2019   Málaga

Die Wetter-App informiert, dass es im Raum Córdoba in den kommenden Tagen Tagestemperaturen zwischen 8° und 38° geben soll (nachts 8°, nachmittags 38°). Unser Womo flieht daraufhin mit uns Richtung Málaga auf dem CP Almanat, ca. 35 km östlich der südspanischen Mittelmeermetropole. Dort sollen die Temperaturen innerhalb von 24 Stunden zwischen 18° und 28° schwanken – und das bei einer Woche lang Sonne.

Dort ist erst einmal Relaxen angesagt. Außerdem gönnt uns die Europawahl (26.5.2019) die Ausrede, dass wir hier auf unsere online beantragten Briefwahlunterlagen warten müssen. Also drängt sich folgendes Programm auf: vormittags ggf. mit dem Roller die Gegend erkunden, ab der Mittagswärme faulenzen.

Zwei Tage wäre sehr guter Surfwind gewesen: 46 km/h und damit Windstärke 6 zeigt das Messgerät, doch auf dieser Reise ist keine Surfausrüstung an Bord und auf dem offenen Meer sowieso nicht angesagt. Danach nur noch blanker blauer Himmel mit schwachem Lüftchen, um die wärmenden Sonnenstrahlen ein wenig abzukühlen.. Die Temperaturen bleiben hier an der Küste in dem oben erwähnten moderaten, sehr angenehmen Bereich.

Am Samstag lockt ein Markt im Ort hinter Torre del Mar das weibliche Besatzungsmitglied. Also Fahrräder vorbereitet, in den Sattel geschwungen und … in Torre del Mar ist die Fahrt zu Ende, da das Hinterrad der Marktsehnsüchtigen platt ist. Der Besitzer des Fahrradgeschäfts kann als Dienstleistung nur ein Leckagedichtungsspray anbieten, da die Werkstatt samstags geschlossen ist. Mit dessen Hilfe hält die Luft für ca. 400 m, den Rest der 2 km zurück zum Camping wird geschoben. Markt fällt heute aus. Strand und Sonne versöhnen.

Am kommenden Vormittag trägt uns der Roller ein wenig in die Berge des Hinterlandes und präsentiert das Trinkwasserreservoir „Embalse de la Viñuela“ eines Teils der Costa de la Sol. Am Aussichtspunkt nahe des Staudamms hält nach uns ein spanisches Motorrad. Plötzlich läuft um dessen Fahrer ein kleiner Hund herum. Der verschwindet im Rucksack seines Herrchens kurz vor dessen Weiterfahrt. Unsere auf Englisch gestellte Frage, ob wir ein Bild machen dürfen, beantwortet der Fahrer in astreinem Deutsch „na klar“.

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Málaga ist eine sehr sehenswerte Stadt, die trotz ihrer vielen Hotelburgen ihren Charme nicht verloren hat. Kathedrale und Alkazaba sind ein Muss. Die kleine Stadtrundfahrt mit dem Roller auch durch den Hafen und immer am Meer entlang vom/zum CP kostet zwar wegen der vielen Ampeln viel Zeit, ist aber viel schöner als über die Autobahn.

Der Roller lässt keine Ruhe. Vormittags, wenn die Wärme noch dicht an 20° ist, führt er uns in die Umgebung. Etwa 30 km östlich des CPs liegt das kleine aber wunderschöne Küstenstädtchen „Nerja“. Urlauber finden hier zwar wenig Strandfläche, dafür aber wunderbare Aussichten auf das Meer und gemütliche Sträßchen. Die Felsnase des Zentrums endet auf einer halbkreisförmigen Aussichtsterrasse in die der große Zentrumsplatz mündet. Unter der Terrasse lädt eines der vielen Restaurants zu Drinks und Tapas (kleine kalte und warme Speisen, die es auch als große Portionen gibt, von denen man aber in der kleinen Fassung mehrere probieren kann).

Das weiße Bergstädtchen „Frigliana“ einige km im Hinterland krönt den Tag der herrlichen Aussichten.

Impressionen aus der Málaga-Umgebung.

Impressionen aus Málaga.

 

7. – 8.5.2019   Almodóvar del Río

Eigentlich wollen wir die Alhambra in Granada sehen – aber sie uns nicht. Als am 6.5. das online-Ticket für den Besuch für den 7. oder 8.5. geordert werden soll, wird als erster verfügbarer Termin der 30.5. angezeigt. Dann also lieber zum „Castillo de Almodóvar“, 35 km nordwestlich von Córdoba. Diese Entscheidung ist goldrichtig!

Die arabische Festung auf einer Bergkuppe ist verwinkelt abwechslungsreich – einfach wunderschön. Sie gehörte ursprünglich zum Kalifat von Córdoba und später zu den „Taifas“ von Sevilla, Carmona und Toledo. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie liebevoll von Rafael Desmaissières & Farina, 12. Graf von Torralva bis zur finanziellen Erschöpfung restauriert.

Viele von uns (zumindest die etwas jüngeren) kennen sie als DIE Burg von „Game of Thrones“.

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Der Fluss im Tal ist der „Rio Guadalquivir“, der einzige beschiffbare Fluss Spaniens. Seine Hauptfließrichtung von Ost nach West führt ihn an Córdoba, dieser Burg und Sevilla vorbei. Dort bereitete Columbus seine Schiffe für seine zweite Amerikareise vor.

Eigentlich (schon wieder) soll der Parkplatz unterhalb der Festung als Nachtplatz vorhalten. Doch Warnungen vor der reifenquietschenden Dorfjugend und ihren ersten Vertretern verpflanzen uns zu dem nächsten Campingplatz „La Breña“. Der Top-Platz aus den Nachkriegsjahren liegt direkt neben einem Stausee – allerdings 80 m höher auf einem Plateauberg. Eine herrliche Aussicht und ebensolche Nachtruhe werden mit wenigen Euros und einer Zufahrt über festgestampfte Wege mit herausschauenden Kreidefelsbrocken bezahlt. 10 km/h sind maximal auf dem Gelände erlaubt, 2 km/h möglich. Jetzt unter der Woche sind nur wenige Gäste anwesend aber am Wochenende sollte man besser im Restaurant reservieren – es hat auch nur am Wochenenden geöffnet.

Impressionen aus Almodóvar.

 

5. – 7.5.2019   Córdoba

Von Toledo nach Córdoba führt uns das Navi nicht über die Autobahn, sondern die Nationalstraßen N-401 und N-420 – obwohl es auf „schnellste Route“ eingestellt ist. Und das Navi hat recht: kaum Orte, eine sehr gut ausgebaute Straße auf der man fast immer den Tempomaten nutzen kann aber vor Allem eine schöne Landschaft! Die Hochebenen Südspaniens beherbergen das größte Olivenbaum-Arsenal der Welt. Die häufigen herrlichen Ausblicke von Pässen und Bergkämmen offenbaren riesige Plantagen dieser Nutzbäume, die alle mit akkurat gleichen Abständen angepflanzt sind. Und hier in Spanien gilt natürlich: das spanische Olivenöl ist das beste der Welt – viel besser als das italienische.

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Das Wetter in Córdoba ist zwar vormittags bedeckter als bisher aber die Temperaturen sind höher: nachmittags bis 28°, nachts runter bis 16°, während die Sonne Toledo nur bis 25° erwärmte aber nachts bis auf 9° abkühlen ließ. Diese Erkenntnis lassen uns die beiden Außenthermometer des Vehikels zukommen. In der Provinz Córdoba allerdings ca. 25 km nördlich der Provinzhautstadt in „Villafranca de Córdoba“ auf dem schattigen ACSI-CP „La Albolafia“.

Der „Alcázar de los Reyes Cristianos“ hat zwar einen deutlich imposanteren Namen als der in Toledo, ist es selbst aber nicht - zumindest von außen, denn die Innenbesichtigung entfällt. Dafür bietet sich die größte Kathedrale Spaniens an, die „Mezquita – Catedral“. Die riesen Fläche muss überdacht werden – auch wenn die Decke unverhältnismäßig niedrig erscheint – und dieses Dach wird von 856 Säulen getragen. Erbaut wurde das Gebäude als Moschee von den Mauren. Nach der „Reconquista“ der Rückeroberung Córdobas durch die Christen, platzierten diese in der Mitte ihre Kirche – und bauten sie doppelt so hoch. Diese Mixtur aus orientalischen Bauten und Symbolen mit den christlichen machen die Faszination aus.

Impressionen aus Córdoba.

 

3. – 5.5.2019   Toledo

Es hat Methode in Spanien, die Kirchen in der Kirche. Alle Kathedralen, die wir anschauen sind so gebaut – auch die in Toledo. Die Stadt auf einem Berg südwestlich der Hauptstadt Madrid ist tatsächlich noch erstaunlicher als die bisherigen. Offenbar wird die Schönheit der Orte von Nord nach Süd gesteigert – warten wir’s mal ab.

Toledo möchte ganz bestimmt unsere Entscheidung, dieses Mal Madrid im wahrsten Sinne des Wortes links liegen zu lassen, unterstützen. Das Autobahn- und Verkehrsgewimmel bereits 30 km vor der Hauptstadt sowie seine Skyline, die nach einer Bergkuppe im Dunst vor uns auftaucht, ließ uns spontan die Autobahn rechts an Madrid vorbei nehmen. Wenn wir die Osthälfte der Iberischen Halbinsel einmal erkunden werden, dann …

Ein Parkplatz zu Füßen der Altstadt Toledos zwischen Straße und Fluss beherbergt uns für 2 Nächte. Eigentlich ist er kostenfrei – da aber die Parkwächter geflissentlich andeuten, sie würden ein Auge auf unseren Zweitwohnsitz haben, uns hier stehen lassen, obwohl der Platz nachmittags und abends hoffnungslos überfüllt ist und auch beim Auffinden morgendlicher Verpflegung behilflich sind, erhalten sie jeweils einige Euros. Trotz der nahen Straße und Stadt schläft es sich sehr ruhig. Und auch der mindestens 50 m hohe Anstieg in die Altstadt gestaltet sich sehr einfach – über 6 Rolltreppen.

Der Alkazar von Toledo und einige Teile der Altstadt mit Sicht auf den Fluss Tejo (längster Fluss der Iberischen Halbinsel mit 1085 km, mündet in Portugal in den Atlantik) wollen noch am Ankunftstag entdeckt werden. Nach einer HopOnHopOff-Bustour um Toledo herum tags darauf, öffnet sich uns auch die Kathedrale St. Iglesia dank des Kombitickets mit der Bustour. Laut unserer Fremdenführerin ist die Kathedrale von Toledo zwar nur die zweitgrößte dafür aber die wichtigste Spaniens (hat spanisch-katholische Gründe). Viele Gemälde in ihr – gerahmt oder als Wand- und Deckenmalerei – sind von „El Greco“ verewigt worden. Ihr „Schatz“, ein Thron für die Heilige Hostie, wird einmal im Jahr durch die Stadt transportiert. Das Kunstwerk aus Bronze, Silber und Gold wiegt 2 Tonnen.

Impressionen aus Toledo.

 

1. – 3.5.2019   Segovia

Die im Ausland kaum bekannte Stadt in Zentral-Spanien nordwestlich von Madrid in der Provinz Kastilien und León ist einen Aufenthalt auf jeden Fall wert. Besonders stolz sind die Einwohner auf ihr römisches Aquädukt, daher tragen viele Straßen, Plätze und auch der Campingplatz seinen Namen „Camping Acueducto“. Im Gegensatz zu seinem Namensgeber kann er nicht gerade als historisch bezeichnet werden, bietet in seiner Einfachheit und Kuscheligkeit aber alles, was man für 2 Übernachtungen nebst Ver-/Entsorgung benötigt.

Für je 1 € pro Person und Fahrt kutschiert einen der Bus in die Altstadt und zurück. Die Busse sind zwar nicht wesentlich kleiner als im Siegerland, haben aber einen deutlich kleineren Radstand. Der daraus resultierende kleine Wendekreis wird auch in der Altstadt benötigt. Die Überhänge an Bug und Heck drehen häufig in engen Kurven über die Bürgersteige – also muss der Fahrer auch die dort wandelnden Fußgänger stets im Blick haben.

Neben den besichtigungswerten Sakralbauten fasziniert tatsächlich das Aquädukt mit bis zu 26,5 m Höhe am meisten. Dir Römer konnten die Säulen und Bögen der wassertragenden Konstruktion ohne Mörtel und Zement bauen – nur die Rinne selbst wurde entsprechend abgedichtet.

Impressionen aus Segovia.

 

30.4. – 1.5.2019 Zaragoza (mit Anfahrt)

Eigentlich sollte die Nationalstraße, die durch einen 8,8 km langen Tunnel den Pyrenäenkamm unterquert, uns nach Spanien geleiten. Doch das Navi schickt uns etwas östlich über den Col de Pourtalet. Auf französischer Seite geht es ganz schön steil auf manchmal enger Straße bergauf. Der Pass mit seiner herrlichen Aussicht und den Skigebieten auf beiden Seiten der Grenze (aktuell nicht mehr in Betrieb) entschädigt auf ganzer Linie. Nach anfangs steiler Bergabfahrt auf spanischer Seite gleitet das Womo sanft Richtung Huesca. Endlich kann man Diesel wieder zu gewohnten Preisen (als Deutscher) tanken.

Der Camping Municipal in Zaragoza beherbergt uns heute Nacht. Die umgebenden Straßen lassen nur ein leichtes Rauschen ans Ohr dringen und die Flieger des nahen Flughafens schlafen ebenfalls nachts.

Die Buslinie 41 kutschiert uns gegen 18:00 in die und gegen 22:30 aus der Innenstadt. Viele mehrstöckige Wohnhäuser säumen den Weg aber die Innenstadt mit der „Basilica del Nuestra Señora del Pilar“ lässt die halbe Stunde Fahrzeit schnell vergessen. Schon von außen fasziniert das Turm- und Kuppelensemble aber Innen -  die mehreren Kirchen in der Kirche sind phänomenal – darf man leider (eigentlich) nicht fotografieren oder filmen.

Am Rande des Platzes del Pilar lockt ein kleines Restaurant mit einem 3-Gänge-Menü inklusive Wein, Wasser und Brot für 12.- € pro Mund. Mund und Magen nehmen das Angebot gerne an.

Trotz fast kompletter Dunkelheit nach 22:00 sind die Farben der Basilika, des Platzes und der Wasserspiele famos.

Impressionen aus Zaragoza.