Frankreich – Luxemburg – Deutschland
23. – 28.6.2019 Bellac, Aix-en-Othe, Giffaumont (Lac du Der), Rosport
Längeres Ausruhen in der Ferne muss man damit bezahlen, dass man anschließend mehr Strecke pro Tag machen muss. Doch es bleibt noch genügend Zeit, die mautpflichtigen Autobahnen in Frankreich zu meiden und mautfreie Strecken zu nutzen.
Die Landschaften in Frankreich und Luxemburg haben es verdient. Das Städtchen „Bellac“ bietet einen Camping Municipal direkt hinter dem Sportplatz, ein Aquädukt und einen schönen Ortskern. Aquädukt und Ortskern sehen wir nur aus einiger Entfernung aus dem Auto.
Der sehr schöne und voll ausgestattete Stellplatz in „Aix-en-Othe“ beherbergt uns zwar auch nur für eine Nacht, der niedliche Ort wird dennoch am nächsten Morgen besucht – nicht nur weil Brita unbedingt auf den Markt möchte (sie kauft nichts, Helmut eine Autofahr-Hose). Aber auch der vom Stellplatzbetreiber angelegte kleine Park hinter dem Stellplatz ringt uns etliche Minuten unserer Zeit ab.
Der uns seit längerem bekannte „Lac du Der“ wird als nächste Etappenstation angepeilt. Der kleine nette CP hat zwar seinen ursprünglichen Charme behalten, doch der Rest ist uns zu touristisch geworden. Als Übernachtungsstation ist er zwar immer noch geeignet mit seinen 2 offiziellen Stellplätzen aber für einen Kurzurlaub zum Surfen wird er aus dem Gedächtnis gestrichen.
Die Womo-Anlaufstellen des „Lac de Madine“, dem wir am nächsten Vormittag noch einen Besuch abstatten, sind und werden zwar auch durch Investoren umgekrempelt, scheinen aber noch natürlicher zu bleiben. Beim nächsten Besuch werden wir es genauer wissen.
Die letzte Übernachtungsstation liegt ganz in der Nähe der ersten dieser Reise. Der „Camping du Barrage“ in „Rosport“ an dem Grenzfluss „Sauer“ zu Deutschland lockt bei den Temperaturen der letzten Tage von 36° mit einem Schwimmbad. Außerdem ist es wieder ein Platz mit Strom, den wir zum Betreiben unseres Kühlschranks brauchen, da er im Gasbetrieb nicht mehr so richtig kühlen will. Woran es liegt wird ein Besuch in einer heimischen Womo-Werkstatt (nahe Dometik) klären.
Außerdem verlangt unser Womo nach einer IVECO-Werkstatt. Schon in Frankreich kam es vor, dass beim Ausfahren aus einem Kreisverkehr plötzlich der Motor in den Notbetrieb schaltete (läuft zwar noch aber mit nur sehr geringer Leistung) und eine Motorwarnleuchte anging. Ein kurzer Stopp mit Aus-/Einschalten des Motors ließ das Lämpchen erlöschen und die Leistung wieder erstarken. Doch leider werden die Spannen zwischen den Stopps immer kürzer. Immerhin schaffen wir es über Koblenz und Montabaur bis in den Westerwald. Doch dessen Steigungen verkürzen die leistungsstarken Fahrstrecken auf 10 m – zu kurz.
Da nun die heimische IVECO-Werkstatt schon recht nahe gerückt ist, wird sie um Hilfestellung gebeten. Doch sie sieht sich wegen zu vieler Werkstattfälle außerstande, zu helfen. Der dann kontaktierte hilfsbereite ADAC möchte nur einen Abschlepp-LKW senden. Der Transport müsse jedoch selbst bezahlt werden, da unser Womo mit einer Höhe von 3,215 m zu hoch sei – der Schutzbrief gilt nur bis 3,2 m. Die wieder um Hilfe angeflehte IVECO-Werkstatt entwickelt einen guten Plan: der Vater eines Mitarbeiters ist ADAC-Straßenwachtfahrer. Der kommt vorbei, resettet den Fehler mit einem entsprechenden Gerät und fährt hinter uns her, bis wir aus eigener Kraft (mit Leistung) die Werkstatt erreichen. Die dort durchgeführten Checkprogramme zeigen: Turbo kaputt, muss ausgetauscht werden.
Ohne Fehlermeldung kommen wir über Nebenstrecken glücklich zu Hause an – nach einem erlebnisreichen, wunderschönen Urlaub, dessen Eindrücke bleiben werden.
Impressionen von der Rückfahrt.
14. – 23.6.2019 Léon
Wir bedanken uns bei der Iberischen Halbinsel für die wundervollen Tage und verlassen sie Richtung Norden zu der französischen Atlantikküste. Das Womo möchte uns zuvor noch einmal die spanischen Städte „Donostia- San Sebastián“ und „Irun“ zeigen und führt uns durch die belebten Innenstädte. Einige Baustellen zwingen es, die Hauptstraßen zu verlassen und enge Ausweichstrecken zu meistern.
Der anvisierte Stellplatz in „Biarritz“ ist von Motorrädern komplett besetzt, deren Fahrer offenbar ein Treffen älterer Zweiräder zelebrieren. So wählt das Womo einen weiteren Stellplatz, der bereits zur Gemeinde Anglet gehört. Wir sind früh dort und können noch einen schönen Platz unserer Wahl besetzen. Später sind alle Stellplätze belegt, u.A. von Womos mit Motorradanhängern, deren Besitzer allesamt das Treffen ansteuern.
Gegen Ende unserer Tour ist Ausruhen angesagt. Die Stadt Bayonne wird noch mit dem Womo durchfahren. Dann ist es erst einmal gut mit Städten, Kirchen und anderen herausragenden Gebäuden. Nahe das kleinen Orts „Léon“ 80 km nördlich von Biarritz gibt es nicht nur einen Binnensee „Lac de Léon“, sondern westlich von diesem direkt am Atlantik einen sehr ruhigen, wunderbar angelegten CP „Arnaoutchot“, genannt „Arna“, der unsere Sehnsucht nach Ausruhen ausgiebig erfüllt.
Dabei kann man sich auch körperlich betätigen, z.B. am Samstag bei der Tanz-Disco, wo neben Abzappel-Liedern auch Standard- und Lateinamerikanische Stücke geboten werden. Montag klingt echt französische Life-Musik mit Akkordeon, Gitarre und Gesang aus den Lautsprechern, die wir gemeinsam mit Heike und Karsten aus Hattingen genießen, sie dabei ihr Tanzkreis-Erlerntes gekonnt auffrischen und anschließend lassen wir gemeinsam einen wunderschön lauschigen Abend vor deren Womo ausklingen. Leider ziehen sie am kommenden Tag bereits weiter. Aber so ist eben das Zigeunerleben der Womofahrer …
Der CP verführt förmlich zum Entschleunigen. Einige Tage lang pendeln wir lediglich zwischen Womo, sehr schön angelegtem Schwimmbad und dem endlosen weißen, feinsandigen Strand am Atlantik.
Als es tatsächlich am Mittwoch etwas bewölkter wird, bringt uns der Roller an den „Lac de Léon“. Zunächst wird das Ufer des Örtchens „Vielle Saint-Girons“ anvisiert. Der Ort selbst ist eine Ferienhaussiedlung, am See gibt es neben einem CP auch einen extra Stellplatz. Der wird aber vom 4*-CP betreut und wäre ab 15.6. mit über € 20.- (inkl. Strom) entsprechend teuer. Wie schön, dass uns unser 3*-CP mit allem Komfort für € 18.- als ACSI-CampCard-Inhaber ein Plätzchen bietet.
„Léon“ auf der anderen Seite des Sees hat einen ebenso schönen Uferbereich, ebenfalls einen SP (€ 11.- ohne Strom) aber auch einen richtigen Ortskern mit Geschäften, Supermarkt, Restaurants, Kirche und jeden Vormittag einen Markt. Den wünscht die Sozia morgen anzusteuern – mal schauen wie das Wetter sich entwickelt. Heute werden erst einmal einige Vorräte im Supermarkt aufgefrischt. Der Roller verstaut zwar sehr viel der eingekauften Waren in seinem „Kofferraum“ (wo immerhin sonst beide Helme und 2 Regenkombis unter kommen) aber diesmal muss ein 12er-Pack Bierdosen doch außerhalb mitreisen. Es funktioniert zwischen den Oberschenkeln der Sozia, ihrem Bauch und dem Rücken des Fahrers problemlos. Prost!
Am Donnerstag zieht gegen Nachmittag langsam Bewölkung auf und unser Roller möchte eine kleine Rundreise unternehmen. Zunächst wechseln auf dem Markt in Léon 2 Flaschen Aperitif (Wein mit Fruchtsäften verfeinert) den Besitzer, dann geht eine kleine Rundreise über „Contis Plage“ mit seinem Leuchtturm, „Saint-Julien-en-Born“, „Lit-et-Mixe“ und „Lévignacq“ zurück zum Camp. Es ist eine schöne Rollerfahrt, auf der allerdings nur Lit-et-Mixe Motive zum Fotografieren bietet. Nachts setzt kräftiger Dauerregen ein, der bis zum Freitagmittag Zeit lässt, um Fotos zu übertragen und den Blog zu aktualisieren. Jetzt lohnt es sich auch, das recht teure WLAN für einige Stunden zu aktivieren.
Impressionen von Anglet und Léon.