Deutschland – Luxemburg - Frankreich
27. – 30.4.2019 Lourdes
Nationalstraßen tragen uns durch eine wunderschöne leicht hügelige Landschaft zu den Abhängen der Pyrenäen. 2 Campingplätze drängen sich in die engere Wahl für einige Tage des Verbleibs. Die in das Navi eingetragenen GPS-Positionen hat die Quelle jedoch falsch angegeben und daher gönnen sehr schmale, steile aber immer noch asphaltierte Sträßchen herrliche Aussichten von den Höhen des spanischen Grenzgebirges. Doch auch nach der Eingabe der richtigen Positionen will das Navi immer tiefer in die und höher auf die Berge. Also muss die gute alte Karte den Weg weisen – auch wenn er mitten durch den Wallfahrtsort führt. Gott sei Dank sind die Sperrpoller nicht nur bei der Einfahrt, sondern auch bei der Ausfahrt aus der Innenstadt eingefahren.
Der kleine, nette Campingplatz „Camping de la Forêt“ mit supernetten Betreibern entschädigt komplett für die Strapazen und Unsicherheiten bei der Anreise. Und der Ort Lourdes natürlich erst recht.
1858 soll das 14-järige Mädchen Bernadette mehrere Erscheinungen von einer weiß gekleideten Frau gehabt haben in einer Grotte (eher eine kleine Felsnische). Auf Nachfrage hat die Erscheinung von unbefleckter Empfängnis gesprochen woraus die bereits nach kurzer Zeit zahlreichen Wallfahrer auf die Mutter Gottes schlossen. Die von Bernadette in der Grotte frei gelegte Quelle soll wundersame Heilkräfte haben – woran zumindest jährlich 4 – 6 Millionen Menschen glauben, die diese Grotte besuchen und ihr Wasser trinken, einige Tausend baden sogar darin.
Viele stellen eine Kerze auf. Die teuerste, die man kaufen kann, soll für € 500.- mehrere Jahre brennen. Über der Grotte erheben sich zwei aufeinander aufbauende Kirchen in den Himmel. Die größte Kirche in Lourdes aber ist unterirdisch unter dem großen Platz vor den Basiliken und fasst 25000 Gläubige.
24. – 27.4 2019 Tour durch Frankreich bis Auch
Mittwochnachmittag kommt das Display-Ersatzteil des Roller-Navis an. Der Aus- und Einbau ist etwas schwierig ohne Spezialwerkzeug – aber es funktioniert. Ein paar Kratzer werden halt in Zukunft toleriert. Doch das Teil kann wieder den Weg weisen.
Sofort nach der Funktionsprüfung düst das Womo gegen 17:00 los. Einpacken und Ver-/Entsorgung waren mittags schon erledigt worden. In Luxemburg wird erst einmal der Gas- und Dieseltank randvoll gefüllt. 0,51 € für einen Liter LPG und 1,11 € für einen Liter Diesel sind europaweit nicht zu schlagen (D: ~0,70/~1,30, F: 1,11/1,60). Durch den Berufsverkehr kämpfen wir uns an Metz vorbei und landen auf einem süßen kleinen kostenfreien Stellplatz in Millery. Die mitgebrachten Aufbackbrötchen munden morgens hervorragend, da leider in dem 200 Selen Dorf kein Baguette käuflich zu erwerben ist.
Normalerweise tragen uns ja die französischen Nationalstraßen durch unser europäisches Nachbarland – sie konsumieren nicht allzu viel Zeit in dem dünner besiedelten Gebieten und kosten halt keine Maut. Doch Spanien ruft und ein oder zwei Tage könnten wir schon wieder „reinholen“. Daher gönnt uns die von „tolltickets.de“ zuvor erworbene Mautbox für Frankreich und Spanien schnelle Durchfahrt durch die „T“ = „Telepeage“ Mautstationen auf den Autobahnen. Das Womo-Navi führt uns als schnellste Route durch den Nordteil des Zentralmassivs Richtung Lourdes – wo wir Station machen möchten.
Doch zuvor lädt der kostenfreie, äußerst ruhig gelegene Stellplatz in Merlins im Zentralmassiv zur Nachtruhe. Er erinnert an so manchen einsamen Stellplatz in Nordschweden. 4° Umgebungstemperatur und Regen hatten wir allerdings letztes Jahr nur in Finnland. Die Anfahrtsstraße hingegen hat eher irische Größen-Verhältnisse. So gibt es halt jede Menge Gemeinsamkeiten in unserem schönen Europa …
„Auch“ in der Occitanie hört sich eigentlich schon nach Südfrankreich an, doch 14°, Regen und das daraus resultierende saftige Grün der Vegetation lassen ein Gefühl von Siegerland aufkommen. Der Stellplatz auf einer Insel der „Gers“ wollte sich uns nur nach einigen Schwierigkeiten an der Schrankenzufahrt öffnen. Doch Sonnenschein am Abend versöhnt und verspricht morgen einen Besichtigungstag.
16. - 24.4.2019 Trier und Umgebung
Die erste Zwischenstation auf der Fahrt zur Iberischen Halbinsel ist Trier. Brita hatte zum Geburtstag 2 Eintrittskarten zum Musical „Simply the Best“ – das das Lebenswerk von Tina Turner würdigt – in der Arena Trier geschenkt bekommen. Und sie entscheidet sich tatsächlich für Helmut als Begleitperson. Anlaufstelle ist der Wohnmobilstellplatz „Treviris“ in den Moselauen zu Trier.
Beim ersten Besuch in Trier (noch vor dem Musical) mit dem Roller wird das neue regenwasserdichte Roller-Navi ausprobiert. Beim Abstellen des Rollers packt Helmut das Navi sicherheitshalber zu den Helmen in den kleinen Roller-Kofferraum. Klappe zu – Navi-Display kaputt: ein Helm drückt gegen das Display und zerstört es. Zwar kann man das Navi noch einschalten und es zeigt als kleines Bild auch die Karte mit der aktuellen Position an aber es kann nicht mehr bedient werden.
Nach einigen Absprachen mit dem Lieferanten soll ein neues Display an den Stellplatz geschickt werden – aber erst am Dienstag nach Ostern.
Also wird die Weiterreise über Luxemburg und Frankreich nach Spanien um etliche Tage verschoben und sowohl die Mosel, Saar, Sauer, Kyll nebst Hunsrück und Eifel mit dem Roller erobert.
So schlimm ist das gar nicht, denn nicht nur das Musical ist super sondern auch das Wetter. Im Gegensatz zur Wetterprognose für Südfrankreich und Spanien – dort soll es mächtig regnen.
Impressionen aus Trier und Umgebung.